Salbit Zwillingsturm (Jimmy 6b+)

Salbit Zwillingsturm (Jimmy 6b+)

24.08.2019

Die Route Jimmy ist eine Kreation der Gebrüder Remy. Die Route wurde in meinem Geburtsjahr 1988 erstbegangen. Seither weilte die Route mehr oder weniger in einem Dornröschenschlaf. Erst im letzten Jahr wurde die Route durch Mr. Göscheneralp Ruedi Bunschi und Dani Furrer zu neuem Leben erweckt. In einer aufwändigen Sanierungsaktion wurden die Risse bis auf den letzten Halm freigeputzt und die alten Rostgurken wurden durch solide Inox-Bohrhaken ersetzt. Zudem wurde die Route im unteren Teil begradigt. Der Einstieg ist gleich etwas unterhalb der ¨klassischen Route Clog and Stock mit einer Metalltafel markiert. Und es seit an dieser Stelle schon gesagt: Wer in diese Route einsteigt, wird mit Sicherheit nicht enttäuscht!

Zwillingsturm - Jimmy 6b+ (6b obl.)

1.Sl. 5c: Die erste Seillänge folgt einer geneigten Rissverschneidung und eignet sich gut als Aufwärmseillänge. Bereits hier kommen das erste Mal Friends zum Einsatz. 
2.Sl 6b: Jetzt gehts richtig los. Es wartet eine traumhafte zum Schluss anhaltende Rissverschneidung. Der Stand befindet sich an der Dachkante nach etwas wenig mehr als 50m. So muss der Nachsteiger schon etwas nachsteigen.
3.Sl.6a: Nach einem interessanten, jedoch einfachen Start folgt wiederum schönste Risskletterei. Die Linie ist sehr logisch und es gibt teilweise Bohrhaken auch neben perfekten Placements.
4.Sl.5a: Dies ist eine Übergangsseillänge. Einfache Platten werden durch kurze Aufschwünge unterbrochen. Überall wo nötig, steckt ein Bohrhaken.
5.Sl. 2:  Eine kurze Traverse nach links übers Couloir führt zum Standplatz am Beginn der Headwall.
6.Sl.6b: Dies ist das Filetstück der Route. Eine Hammermässige 50m-Verschneidung führt steil gegen den Himmel. Die Kletterei fordert den kompletten Granitkletterer. Saugüät!!!
7.Sl.6a: Vom Stand klettert der Vorsteiger etwa 5m einfach ab. Nach einer kurzen Linkstraverse folgt wiederum schönste Risskletterei über einen kleinen Aufschwung zum Stand. Hier ist auf eine geschickte Führung der Halbseile zu achten.
8.Sl.6a: Nach einer kurzen technischen Linksquerung folgt wieder eine wunderschön zu kletternde Verschneidung. Zum Schluss kann man doch noch einen 3er-Cam versenken...(endlich)
9.Sl.6b: Kurz nach dem Start verlässt man die Verschneidung nach rechts auf die Platte. Diese war an der entscheidenden Stelle zwischen den Bohrhaken nass, mit etwas Mut gings jedoch. In trockenem Zustand wohl viel einfacher.
10.Sl.6b+: Die strengste Seillänge der Route führt zuerst einem feinen Riss unters Dach. An guten Griffen gehts nach rechts übers Dach an die grosse Schuppe. Diese ist steil und griffig, jedoch steht man hier mit den Füssen auf bröckligem Fels. Immer schön cool bleiben, auch wenns unter den Füssen knirrscht. Zum Schluss ein nicht ganz einfacher Zug um die Ecke nach links zum Stand.
11.Sl.6a+: Hier klettert man in den schönen Fingerriss, welcher selbst abgesichert wird. Rechts auf der Platte befindet sich ein Zwischenstand der Villiger. Die Plattentraverse zu diesem sieht jedoch nicht so knusprig aus. Also macht man besser Stand an einem der soliden Bohrhaken bei der Kreuzung mit der Route Villiger (vgl. Topo)
12.Sl.6a: Vom Kreuzungspunkt mit der Villiger gehts geradeaus weiter dem Riss folgend zum Stand mit der Villiger.
13.Sl.6b+: Die letzte Seillänge geht steil, jeoch gutgriffig hinauf an die Kante. Nach der Crux um die Kante folgt einfacheres Gelände bis zum Gipfelbuch am Zwillingsturm.

Wir stiegen um 8:20Uhr im Sonnenschein ein un erreichten das Top genau um 13:00Uhr. Nach einer kurzen Mittagspause machten wir uns an die Abseilerei über die Route. Leider gabs einen Seilverhänger im einfachen Zwischenstück (5a), somit musste ich diese Länge nochmals hoch. Zurück am Einstieg waren wir um 14:40Uhr. Anschliessend gings via Salbithütte und Kuchen zurück ins Tal. 

Fazit: Meiner Meinung nach eine der besten Granitrouten in den Schweizer Alpen. Die Schwierigkeitsangaben entsprechen den Bewertungen wie sie am Salbitschijen üblich sind. Die Ernsthaftigkeit der Route darf auf keinen Fall unterschätzt werden. Ich empfand die Route als schöner, jedoch auch schwieriger als die Hammerbruch.

Material: 2x 50m Seil, 11 Express (2-3 verlängerbar), 1 Satz Cams 0.3-3 (0.5-1 doppelt)

Weitere Routen in der Umgebung: 
Westgrat 6b
Jimmy 6b+
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Clock and Stock 6a+

 

1.Seillänge

2.Seillänge

Mitten in der dritten Seillänge. Blick retour.

Die Hammerverschneidung

7.Sl

8.Sl.

Crack attack

Steffi auf den letzten Metern


Kontakt

Imsand Raphael Bergführer IVBV

Unterfeldstrasse 71
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Goms

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